Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Meyenberg, Georg Philipp (1732-1791)[1]
Empfänger Deputation der Universität
Ort Göttingen
Datum 27. Januar 1767
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: E-38-2, Scan 60-63
Transkription Hans Gaab, Fürth

[Scan 63]


praes. d 27. Jan. 1767

Abgemüssigte Klage und Bitte
abseiten
des ViceSÿdici Meÿenberg als
Anwaldes der Königl. Kloster Casse
in Hannover Imploranten[2]
wider
den gewesenen Herrn Profeßorem
Georg Moritz Lowitz Imploraten
wegen 43½ Ducaten praenumerations[3] Gelder

in pto
debiti

Hat Anl. Nr. 1.

[Scan 60]

Königl. Großbrittrl. zur
Churfürstl. Braunschweig Lünebl.
Georg August Universitaets
Deputation, Hochverordnete
Herren Prorector[4], Decani und
übrige Professores
Magnifice
Hochwürdige und Wohlgebohrne
Hochgelahrte,
HochzuEhrende Herren!


Es hat der Hl Implorate im Februar 1750. aus Königl. Kloster Casse 36 Ducaten auf zween Globos und 7½ Ducaten auf eine Mondes

/10.[5]

[Scan 61]
Kugel praenumeration durch weÿl. Hl. Hoff=Rath Scheid[6] erhalten,[7] auch den Empfang dieser Gelder in den eingesandten Praenumerations Listen agnosciret. Da nun diese Globi nicht erfolget sind, und Königl. hohe Landes Regierung mir als Anwald der Königl. Kloster Casse aufgegeben, obige dreÿ und vierzig ein halb Ducaten durch den Weg Rechtens einzuklagen; so ergehet an Euro Magnificenz Hochwürden und Wohlgebl. mein in Rechten gegründe=

[Scan 62]
tes Gesuch

  dem Hl. Imploraten per mandatum cum clausula[8] die Bezahlung dieser 43½ Ducaten samt Zinsen und Kosten aufzuerlegen.

Desuper nobile judicis officium humillime implorando[9]!



Fußnoten

  1. Georg Philipp Meyenberg (1732-1791) war Mitglied des Göttinger Magistrats und seit 1757 zweiter Stadtsekretär. Zu ihm siehe:
    Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. Göttingen: Universitätsverlag 2012, S. 268.
  2. Implorat: der Beklagte.
    Implorant: der Kläger.
  3. Praenumeration: Vorauszahlung.
  4. Christian Wilhelm Franz Walch (1726-1784) war seit 1754 Professor in Göttingen. Von 03.01.1767- 02.07.1767 war er Prorektor der Universität.
  5. Aktennummer in der Designatio Actorum.
  6. Christian Ludwig Scheidt (1709-1761) war seit 1748 Hofrat und Bibliothekar in Hannover. Zu ihm siehe: Büsching, Anton Friedrich: Beyträge zu der Lebensgeschichte denkwürdiger Personen, insonderheit gelehrter Männer, Band 3. Halle: Curt 1785, S. 263-316.
  7. Vgl. hierzu das Schreiben des Bibliothekars Christian Gottlob Heyne (1729-1812) vom 26.05.1766.
  8. cum clausula: das bedeutet, dass dem Beklagten noch eine Frist zur Einbringung seiner Schulden gestattet wird.
  9. Desuper nobile judicis officium humillime implorando: Das hohe Gericht möge darüber gnädigst befinden.


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