Akten zu den Schulden von Georg Moritz Lowitz

Transkription und Kommentar: Hans Gaab, Fürth
Universitätsarchiv Göttingen: E-38-2, Scan 15-17, ergänzt durch ein zweites, weniger Akten umfassendes, dafür ausführlicheres Verzeichnis in Scan 18-19


Hinweis: So in der rechten Spalte nicht anders angegeben, beziehen sich die angegebenen Signaturen auf das Universitätsarchiv Göttingen.

Designatio Actorum
in Sachen
das Debit=Wesen des Prof. Lowitz und die materna dessen Sohns betreffend.
Nro          
1.   Memorial des Senat. Riepenhausen[1]
Resolutio
1765. Dec. 13. E-38-2, Scan 20-26
E-38-2, Scan 27
2.   Decretum     4. E-38-2, Scan 28
3.   Klage der We Sachsen[2]
nebst Anh. A.
1767. Febr. 12. E-38-2, Scan 29-36
4.   Decret.     14. E-38-2, Scan 37
5.   Execut. Klage der Manufact. Casse
  Jan. 27. E-38-2, Scan 38-43
   Decr. Anh. Nr. 1   Febr. 14. E-38-2, Scan 43
6.   Imploratio[3] des Prof. Lowitz   Mart. 6. E-38-2, Scan 44-47
  Decr.     7. E-38-2, Scan 47
7.   Kl. Manuf. Casse Vorstellung p.
Anh. Nr. 2
    11. E-38-2, Scan 48-56
  Decretum     14. E-38-2, Scan 57
8.   Protocollum     26. E-38-2, Scan 58
9.   Decret.     28. E-38-2, Scan 59
10.   Kloster Casse [...] Klage   Jan. 27. E-38-2, Scan 60-63
11.   Protocoll, welches den 26. Mart. 1767 auf dem Concilio abgehalten wurde als der Prof. Lowitz, beÿ Gelegenheit einer Obligation von 2000 Rt so selbiger nebst Frantzen an die Königl. und Churfürstl. Manufactur Casse ausgestellet recognosciren solte; und in welchen Lowitz declarierte, daß er in solchen Umständen sich befinde, daß er seine Creditores zur Zeit nicht bezahlen könnte. Er wolte also seine bona denen creditoribus cediren.[4]   Mart. 26. E-38-2, Scan 64-65
12.   Decret vom 28 Mart. 1767. worinnen dem Hl. Prof. Lowitz aufgegeben wird, alle seine creditoren und dieser an ihn habenden Schuldforderung schrifftlich anzuzeigen, auch eine ordentliche Specification seines sämtlichen Vermögens, es bestehe solches worinnen es wolle, wie auch die actio Schulden in das Gerichte fordersamst zu übergeben, und so dann die übergebene Specification, daß alles in solcher völlig enthalten, eidlich zu bestärcken.     28. E-38-2, Scan 66
13.   Protocoll von 1. April 1767. Darinnen der Hl. P. Lowitz befragt wird, warum er bonis cediret? Wodurch er in solchen Abfall gerathen? Ob er die Umstände, so ihn in solchen Abfall versezet auf zu erweisen vermeinte?   April 1. E-38-2, Scan 67-68
14.   Protocoll von 3. April, worinnen nach der Hl. Prof. Lowitz geschehener Cessio bonorum der Advocate Campe[5] sondiret wurde, ob er die Curam bonorum ad litis[6] in den Lowitzschen Concurs übernehmen wolte? Worinnen er sich sub certa conditione affirmative declarirte.[7]     3. E-38-2, Scan 2
   Deputations Protocoll, daß der Advocate Campe zum Curatore bonos et ad lites restituiret werden solte. von 4. April 1767     4. E-38-2, Scan 3
   Protocoll vom 6. April 1767 in welchen der Advocat Campe ad Curam vereidet wurde.     6. E-38-2, Scan 3-4
15.   Protocoll. Inventarium über die Sachen, so dem Herrn Professor Lowitz den 6. April noch in Händen und Gebrauch gelassen, die übrigen Sachen aber in den Zimmern versiegelt worden.     6. E-38-2, Scan 5-14
16.   Schreiben     4. SUB Göttingen: 2 Cod. Ms. philos. 133:4, Bl. 106r-v
   nebst P. M.; des P. Lowitz nachhero auch übergebene schrifftliche Erklärung über dies geschehene Anfragen, weil er solche ad protocollum nicht genugsam angegeben haben möcht     4. E-38-2, Scan 70-74
17.   2 Schreiben des Prof. Lowitz: 1. Schreiben des Prof. Lowitz in welchem er unterm 9. April anzeiget, daß er nach Hannover zu reisen gewilligt.     9. SUB Göttingen: 2 Cod. Ms. philos. 133:4, Bl. 108r
   Des H. P. Lowitz Anzeige Schreiben, daß er wiederkommen, und bittet die Sachen in dem iezigen Zustande zu lassen, biß eine Resolution von Königl. Regierung an die Universitaet erfolgte. de dato 29. April.     29. SUB Göttingen: 2 Cod. Ms. philos. 133:4, Bl. 107r-v
   cum Decreto: Decret aufs vorgehende Lowitzsche Schreiben vom 2. May 1767 insinuirt den 4. ejusd. dem Professori Lowitz in welchem Decreto solcher bedeutet wird, daß, wenn er binnen 6. Wochen solche remedia, wodurch die geschehene Cessio bonorum wieder aufgehoben werden könnte beyzubringen nicht vermögend seyn solte, als denn von Gerichts wegen nicht desto weniger mit der Convocatione[8] Creditorum und sonsten dem Oblations-Processe gemäß werde verfahren werden.   Maj. 2. E-38-2, Scan 75
18.   Protocoll vom 9. May, in welchem das von Königl. Regierung an den Vice Syndico Hl. Meyenberg[9] in der Lowitzschen Sache Rescript vom 28 April 1767 dem Prof. Lowitz und dessen rechtlichen Beÿstand, dem Curatori bonor. et ad lites, den Advocaten Campe, wie auch dem Vormund[10] des Lowitzschen Sohns[11] Eröfnung geschahe und wurde resolviret, daß 1) dem erstgedachten Lowitzschen Sohn erstl. die Legitima[12] ausgemacht; 2) des Bürgermeister Ripenhausen Frau[13] Sachen, ihren Vormund den Dr. Falkenhagen[14] abgezogen, und 3. dem andern creditoribus nebst der Königl. Regierung gerichtl. Sicherheit geschaffet werden möchte. Hl. Vice Syndicus Meyenberg trug darauf an, daß das Lowitzsche Hauß je eher je lieber subhastiret[15] werden möchte. Beÿ diesem Protocoll liegt auch die Copeÿ des Regierungs Rescripti. 1767 Maj. 9. E-38-2, Scan 78-79, 83
   copia Rescripti, v. 28. Apr. 1767   April 28 E-38-2, Scan 80-82
19.   Protocoll   Maj. 12. E-38-2, Scan 87-90
20.   Deputations-Protocoll vom 16. May 1767 worinnen resolviret wurde, 1.) daß Hl. Dr. Falkenhagen der Fr. Bürgermeister Riepenhausen Sachen beÿ Lowitzen sich solte abliefern lassen. 2.) des Lowitschen Sohns Legitima von der massa concursus zu separiren. 3.) Müße der Hl. Professor Lowitz das von ihm und seiner Frau errichtete Testament aus dem Judicis, wo es deponieret, in Copia judicialiter vidimata[16] produciren. 4.) Müßten die bekannten Creditores des Credarii citiret werden.     16. E-38-2, Scan 91-92
21.   Protocoll     20. E-38-2, Scan 93-112
22.   Anzeigen des Adv. Fincke   Jun 10. E-38-2, Scan 113-130
23.   des Prof. Lowitz Revocation[17]     29. E-38-2, Scan 141-172
24.   Protocoll   Jul. 14. E-38-2, Scan 173-176, 178
   cum Decr.     15. E-38-2, Scan 177
25.   des Pr. Lowitz Erklärung     23. E-38-2, Scan 179-186
26.   Protocoll     25. E-38-2, Scan 187-188
27.   Manuf. Casse Gegen=Erklärung   Aug. 26. E-38-2, Scan 189-194
   Decr.     29. E-38-2, Scan 194
28.   Lowitz Vernehmlassung   Sept. 5. E-38-2, Scan 195-201
ad 28 Decretum       E-38-2, Scan 202
ad 28 Decretum     26. E-38-2, Scan 203
29.   Kloster u. Manuf. Casse Vorstellung     17.[18] E-38-2, Scan 204-212
30.   Adv. Fincken cur. nov. Vorstellung     16. E-38-2, Scan 213-220
31.   Relatio       E-38-2, Scan 221-223
32.   Protocollum     28. E-38-2, Scan 224-225
33.   Decretum     28. E-38-2, Scan 226
34.   Lowitz Vorstellung p.     21. E-38-2, Scan 227-237
35.   Adv: Fincke Bitten p.   Oct. 7. E-38-2, Scan 238-262
36.   Decretum     10. E-38-2, Scan 263
37.   Adv: Fincke Anzeigen p.     20. E-38-2, Scan 264-270
38.   Decretum     21. E-38-2, Scan 271
39.   Prof. Lowitz Vorstellung     17. E-38-2, Scan 272-283
40.   Decretum     17. E-38-2, Scan 284
41.   Paß 1768 Mart. 9. E-38-2, Scan 286-287
42.   Protocollum     10. E-38-2, Scan 288-289
43.   Confirmatio     7. E-38-2, Scan 290
44.   D. Cassius[19] Vorstellung 1775 Apr. 4. E-38-2, Scan 291-295
   Decretum       E-38-2, Scan 295
45.   Stadtschr. Werder[20] cur nov Gesuch 1776 Apr. 4. E-38-2, Scan 296-297, 310-311
   Decr.     15. E-38-2, Scan 311
46.   desselben anderweites Gesuch   Maj. 9. E-38-2, Scan 312-319
   Decr.     13. E-38-2, Scan 319



Fußnoten

  1. Otto Riepenhausen (1722-1803) war Senator in Göttingen und Bruder der verstorbenen Ehefrau von Lowitz.
  2. Der Apotheker Johann Florentin Sachse hatte am 17.06.1739 das Bürgerrecht erworben. Seit 1740 wohnte er Auf der langen Marschstraße 861. Sein Haus wurde "Maschapotheke" genannt, er betrieb darin aber einen Weinschank. Offensichtlich ist er vor 1767 gestorben.
    Wellenreuther, Hermann: Göttingen 1690-1755. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1988, S. 391, Tab. IV, Nr. 676; S. 461, Tab. XIV, Nr. 317.
    Marx, Karl Friedrich Heinrich: Goettingen in medicinischer, physischer und historischer Hinsicht geschildert. Dieterich: Göttingen 1824, S. 275
    Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. (= Quellen zur Geschichte der Stadt Göttingen, Band 2). Göttingen: Universitätsverlag 2012, S. 46, Fußnote 299.
  3. Imploratio: Anflehung.
  4. Bonis cediren: Seine Güter an die Gläubiger abtreten, seinen Bankrott erklären.
  5. Der Advokat Johann Christian Kampe war als Insolvenzverwalter eingesetzt.
  6. Curator bonorum et ad lites: Insolvenzverwalter (wörtlich: Verwalter der Güter und des Prozesses).
  7. Worinn er er sich unter bestimmten Bedingungen zustimmend erklärte.
  8. Convocatio: Einberufung.
  9. Georg Philipp Meyenberg (1732-1791) war Mitglied des Göttinger Magistrats und seit 1757 zweiter Stadtsekretär. Zu ihm siehe:
    Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. Göttingen: Universitätsverlag 2012, S. 268.
  10. Als Kurator des Sohnes von Lowitz war der Advokat Heinrich Arnold Fincke eingesetzt worden.
  11. Tobias Lowitz (22.04.1757-07.12.1804) war das einzige überlebende Kind aus der zweiten Ehe von Georg Moritz Lowitz.
  12. Legitima: Erbteil.
  13. Otto Riepenhausen (23.11.1676-12.02.1750) war Bürgermeister von Göttingen gewesen. Seine Ehefrau Dorothea Maria Riepenhausen (01.01.1698-04.1773) überlebte ihn 23 Jahre. Sie war aber spätestens seit 1753 kränklich.
  14. Johann Heinrich Falkenhagen (1720-1784) war Privatdozent der Rechtswissenschaften in Göttingen.
  15. subhastiren: öffentlich versteigern.
  16. Eine beglaubigte Kopie des Testaments sollte angefertigt werden.
  17. Revocation: Widerruf.
  18. Das zugehörige Dokument stammt vom 16., nicht vom 17. September.
  19. Der Jurist Georg Andreas Cassius (1716-1791) hatte am 24. November 1750 die Schwester der Ehefrau von Lowitz, Charlotte Margaretha Catharina Riepenhausen (1727-1809) geheiratet.
  20. Beim Stadtschreiber Anton Friedrich Werder (1747-1810) fand am 26.03.1783 in seinem Haus in der Burgstraße am 26.03.1883 eine Bücherversteigerung stattfand. Werder war später Kämmerer von Göttingen.