Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Lowitz, Georg Moritz (1722-1774)
Empfänger Walch, Christian Wilhelm Franz (1726-1784)[1]
Ort Göttingen
Datum 29. April 1767
Signatur SUB Göttingen: 2 Cod. Ms. philos. 133:4, Bl. 108r
Transkription Hans Gaab, Fürth


Magnifice
Hochwürdiger      
      Hochgelahrter
Insonders Hoch zu vehrender Herr Professor!

Ewre Magnificenz werden sich gütigst erinnern, daß ich wegen meinen Angelegenheiten am verflossenen 10ten April eine Reise von hier nach Hannover angetretten habe.[2] Es erfordert meine Schuldigkeit Ew. Magnificenz hierdurch die Nachricht zu geben, daß ich gestern abends mit der ordinären Post, Gott Lob! wiederum glücklich und gesund angekommen bin. Ich statte zugleich für die gütige Sorgfalt,die Ew Magnificenz auf mein gehorsames Bitten angewendt haben, die Pedellen[3] seit meiner Abwesenheit manches mahl nach denen Sigeln[4] in meiner Wohnung sehen zu lassen, meinen verpflichtenden Dank ab!

Da nun dorten in Hannover des Hl Geheimen Rathes von Haake[5] Excellenz wegen der Manufacturum Casse und andern Dingen mir guten Rath zu geben sich gnädig haben gefallen lassen, zu dessen Einleitung und Ausführung ich gegenwärtig Anstalten zu machen, begriffen bin: So ergehet dieserwegen an Ew. Magnificenz mein gehorsamstes bitten, so lange in meinen Sachen nichts zu verfügen, sondern alles in dem Zustande zu lassen, darinnen sie sich jezt befinden, bis dieserwegen von Hoher Königl. Landes-Regierung solche Resolutiones an das Hochlöbliche Judicium ein kommen, die sich auf meine jeztigen Unterhandlungen beziehen! Ich habe inzwischen die Ehre mit wahrer Hochachtung und Verehrung zu seÿn

Ew. Magnificenz

am 29ten April
            1767.

gehorsamster Diener
Georg Moritz Lowitz



Fußnoten

  1. Christian Wilhelm Franz Walch (1726-1784) war seit 1754 Professor in Göttingen. Vom 3. Januar 1767 bis zum 2. Juli 1767 war er Prorektor der Universität. Der Name des Adressaten wird im Brief nicht erwähnt, er dürfte sich aber an den Prorektor gerichtet haben.
  2. Mit Brief vom 09.04.1767 hatte Lowitz Walch über seine bevorstehende Reise informiert.
  3. Universitätspedellen waren damals Johann Martin Müller (ca. 1693-1768). Johann Christoph Willig (1726-1810) und Johann Daniel Christoph Fricke (1735-1809).
  4. Mit Schreiben vom 06.04.1767 hatte Meyenberg die Landesregierung informiert, dass Lowitz seinen Konkurs angemeldet hatte. Dessen Sachen waren daraufhin versiegelt worden.
  5. Levin Adolph von Hake (1708-1771) war seit 1754 Geheimrat in Hannover. 1770 wurde er nach dem Tod von Münchhausen desssen Nachfolger.


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