Briefwechsel Georg Moritz Lowitz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Meyenberg, Georg Philipp (1732-1791)[1]
Empfänger Landesregierung in Hannover
Ort Göttingen
Datum 5. Oktober 1767
Signatur Niedersächsisches Landesarchiv Hannover: Hann. 94, Nr. 745, Scan 93-96
Transkription Hans Gaab, Fürth


Nr. 14. pr. 7. Oct. 1767.
Hahn.

Königl. Großbrittrl. zur Chur=
fürstl. Braunschwl. Lünebl. Landes
Regierung, Hochverordnete Herren
Premier=Ministre, und Geheimten Rä=
the
Hoch und HochWohlgebohren
Gnädige, und
Hochgebietende Herren


Dem von Euro Hochfreÿherrl. Excellenz Hoch und Hochwohlgebohrnen wegen der wider den Professorem Lowitz eingeklagten Kloster= und Manufactur

[Scan 94a]
Cassen=Schuld unter dem 24ten v. M: an mich erlassenen gnädigen Rescript zur unterthänigen Folge habe ich in die Entsiegelung der Lowitzischen Effecten gewiliget, indem die hÿpothecarische Forderung von 1000 Rt an dem zum öffentlichen Verkauff bereits gebrachten Lowitzischen Hause gesichert ist, und beÿ dem Verkauf deselben sicher erfolgen muß, der Professor Lowitz aber wegen der übrigen Vergleichsweise bis auf 500 Rt Louisdor à 5 Rt gnädig erlassenen Schuld laut beÿliegendem in forma probante[2] aus gefertigten Protokoll gnädig vorgeschriebener maaß juratorische Caution[3] bestellet hat. Es ist dennoch dieser Rechts

[Scan 96]
handel damit abgethan, und betragen die von mir bezahlten Bescheid=Gebühren nebst Stempel=Papier laut anliegender Specification 2 Rt 4 Gr 4 Pf, um deren gnädige Vergütung ich in Unterthänigkeit nachsuche und es Euro Hochfreÿherrl. Excellenz Hoch und Hochwohlgebohrnen gnädigen Entschließung überlaße, was HochDieselben mir wegen der in dieser Sache abgewarteten viermahligen Terminen und verfertigten Schriften deren Entwurf ich anfänglich einen hiesigen juris practico auftragen sollte[4] zu verwilligen in Gnaden geruhen werden. Ich verstelle solches zu Euro Hochfreÿherrl. Excellenz Hoch und Hochwohlgebl. hohen Milde und beharre in tiefster Submission


Euro Hochfreÿherrl. Excellenz Hoch und
HochWohlgebohrnen



Göttingen
den 5ten Octobr.
    1767.

unterthäniger Diener
Georg Philipp Meyenberg



[Scan 94b]

Specification
der
in Sachen der Königl. Manufactur und
Kloster Caße wider den Professorem
Lowitz beÿ dem Academischen bezahlten Be=
scheide Gebühren und bezahlten Stempel Papier.



    Rt Gr Pf
1. Von 27ten Jenner 1767. Stempelpapier für die Klage . 3 .
  Anlagen . 2 .
  Stempel Papier für die Copeÿ . 1 .
2. für den Bescheidt von 14ten Febr. 1767. . 15 .
3. Stempel Papier zur Vorstellung von 11ten März 1767. . 3 .
  Copeÿ . 1 .
  Vollmacht . 3 .
  Copeÿ . 1 .
4. Für den Bescheidt von 14ten März 1767. . 9 .
5. Bescheidt von 28ten März 1767. . 6 4
6. Stempel Papier zur Erklährung von 26ten Aug: 1767. . 3 .
  Copeÿ . 1 .
7. Bescheidt von 29ten Aug: 1767 . 15 .
8. Vorstellung von 16ten Febr 1767. . 3 .
  Copeÿ . 1 .
   


  Latus[5] 1 21 4

[Scan 95a]
  Transport 1 21 4
  b) Königl. Kloster Casse wegen 43½ Ducaten . . .
9. libell . 3 .
  Copeÿ . 1 .
10. Entscheidt von 14ten Febr. 1767. . 15 .
   


  Summa 2 4 4

Extrahirt
Göttingen
den 5ten 8br: 1767.



Fußnoten

  1. Georg Philipp Meyenberg (1732-1791) war Mitglied des Göttinger Magistrats und seit 1757 zweiter Stadtsekretär. Zu ihm siehe:
    Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen. Göttingen: Universitätsverlag 2012, S. 268.
  2. In forma probante: in beweisender, rechtskräftiger Form.
  3. Juratorische Caution: Vor Gericht wird beeidet, dass man das hält, was man verspricht.
  4. Mit Schreiben vom 14.12.1766 hatte die Landesregierung Meyenberg aufgefordert, durch einen fähigen Juristen ihre Ansprüche vertreten zu lassen. Im Brief vom 20.01.1767 schrieben sie dann aber: "Übrigens laßen wir es uns auch gerne gefallen, wenn ihr diese Sache selbst zuführen übernehmen wollet
  5. Meyenberg hat sich zu seinen Ungunsten verrechnet. Korrekt wäre der Betrag von 1 . 31 . 4.