Briefwechsel Tobias Mayer


Kurzinformation zum Brief Zum Original
Autor Weber, Andreas (1718-1781)
Empfänger Landesregierung
Ort Göttingen
Datum 22. Februar 1762
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 5747, Bl. 52r-v; 53r-v (Antwort)
Transkription Hans Gaab, Fürth


Königliche Großbritannische zur Churfürstl. Braun=
schweig Lüneburgischen Landes Regierung hochverord=
nete Herren Geheimte Räthe

Hoch= und Hocwohgebohrne
Gnädige und Hochgebietende Herren !


Es hat dem Allerhöchsten nach seinem uns unergründlichen Rathschluße gefallen, unsere beÿden Collegen, den Professorem linguarum orientalum ordinarium Andreas Georg Wehnern[1] in der Nacht zwischen den 20. und 21. Febr. a.c. und den Professorem Oeconomiae et Mathematum Tobias Meier in der Nacht vom 19. bis 20. Febr. nach überstandenen Kranckheiten von dieser Zeitlichkeit abzufordern, und in die Ewigkeit zu versetzen, der hiesigen Universitaet aber dadurch zweÿ fleißige und geschickte Mitglieder zu entziehen; es erfordert dahero unsere Pflicht, Ew. Hoch= und Hochwohlgebohrne Excellentzien diesen von uns erlittenen Verlust gehorsamst zu be=

[Bl. 52v]
richten, und Hochderoselben hohen Ermeßen, wem aus unseren Mitgliedern der Philosophischen Facultaet etwan die benöthigte Aufsicht über das hiesiege kostbare Observatorium indeßen anzuvertrauen seÿ, unterthänig anheim zu geben. Die wir übrigens in tiefster Verehrung und Devotion verharren


Ew. Hoch= und Hochwohlgebohrnen Excellentzien
unserer Gnädigen und Hochgebietenden Herren


Göttingen den
22. Febr. 1762.


unterthänig gehorsamste
Prorector und sämtliche Professores
der hiesigen Georg August Universitaet.
Andreas Weber Acad. H. t. Prorector.

[Bl. 54r]
[Antwort aus Hannover; Entwurf]
d. 25. febr 1762

      an
die Univers. in Got-
    tingen

Unsere p.

Wir haben aus derselben Bericht vom 22. hujus das Absterben sowohl des Professoris Linguarum oriental. Andreas Georg Wehner, als des Prof. Oecon. et Mathematum Tobias Mayer, welche Todesfälle zwischen dem 19. und 21. hujus erfolgt sind, mit desto mehrern Leidwesen erfahren, als Uns derselben Geschicklichkeit, Fleiß auch inn- und außerhalb Landes erworbener Ruhm mehr als zu wohl bekand gewesen.   Wie nun zugleich das dasige Observatorium der bisherigen Aufsicht be-

[Bl. 54v]
raubet worden; So ist letzre in dem Anschluß den Professoribus Lowitz und Kaestner[2] aufgetragen.
Wie pp. d.
      M.


Fußnoten

  1. Andreas Georg Wähner (1693-1762) war ab 1738 ordentlicher Professor für orientalische Sprachen in Göttingen. Von ihm ist sein Kriegstagebuch überliefert.
    • Wähner, Andreas Georg: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Bearbeitet von Sigrid Dahmen (= Quellen zur Geschichte der Stadt Göttingen, Band 2). Göttingen: Universitätsverlag 2012
  2. Abraham Gotthelf Kästner (17189-1800) war seit 1756 Professor für Naturlehre und Geometrie an der Universtität in Göttingen.


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