Hieronymus Schreiber
Nürnberger Mediziner und Mathematiker.* in Nürnberg ; † 1547 in Paris
Lebenslauf:
1532 trug sich Hieronymus Schreiber in Wittenberg in die Matrikel ein. Vorher hat er vermutlich das Nürnberger Egidien-Gymnasium besucht und bei Johannes Schöner (1477-1547) Vorlesungen gehört, der ihm 1541 eine seiner Arbeiten widmete. In Wittenberg erhielt er u.a. von Philipp Melanchthon (1497-1560) sehr gute Zeugnisse. Als Georg Joachim Rheticus (1514-1574) von Wittenberg abwesend war, hielt er an dessen Stelle die Mathematikvorlesungen. Als diese Stelle 1542 offiziell neu besetzt wurde, erhielt aber sein Landsmann Erasmus Flock (1514-1568) den Zuschlag. 1543 reiste Schreiber nach Italien, fünf Jahre später starb er bei einem Studienaufenthalt in Paris. Einen Almanach von Johann Stöffler (1452-1543) und Jacob Pflaum benutzte er um Wetterbeobachtungen aus Sachsen festzuhalten. 1543 sandte ihm Johann Petreius (um 1497-1550) ein Exemplar des Hauptwerkes von Copernicus (1473-1543), das sich später im Besitz von Johannes Kepler (1571-1630) befand.
Ausgewählte Werke:
- Cordus, Valerius: Stirpium descriptionis liber quintus. Straßburg: Josias Rihel 1563 [Französische Nationalbibliothek, Paris]
- Enthält den Bericht von Schreiber über den Tod von Valerius Cordus
Literatur:
- Pilz, Kurt: 600 Jahre Astronomie in Nürnberg. Nürnberg: Hans Carl 1977, S. 216
- List, Martha: Marginalien zum Handexemplar Keplers von Copernicus. Studia Copernicana 16 (1978), S. 443-450
- Will, Georg Andreas: Nürnbergisches Gelehrtenlexikon, Bd. 3. Nürnberg: Lorenz Schüpfel 1757, S. 576 [BSB München]
- Deutsche Übersetzung der Widmung Schöners an Schreiber von 1541.