Regiomontans Verlagsanzeige von 1473/74
Die Werke, die Regiomontanus selbst verfassen wollte
Regiomontans Verlagsanzeige von 1473/74
1. Kalendaruium nouum quo promunt coniunctiones uerae atque oppositiones luminarium. item que eclipses eorundum figuratae. loca luminarium uera quotidie. horam tam aequinoctialium quae temporalium discrimia duplici instrumento ad quasuis habitationes. ac alia pluriam scitu iucundissima.
- Übersetzung: Neuer Kalender, mit den wahren Neu- und Vollmonden (den wahren Konjunktionen und Oppositionen), auch Abbildungen der Finsternisse, den wahren Positionen der Himmelslichter für jeden Tag. Die Unterscheidung der gleich langen Stunden und der Temporalstunden mit Hilfe zweier Instrumente für beliebige Orte und viele andere Dinge, die angenehm zu erfahren ist.
- Druck: Regiomontanus kündigte hier seinen Kalender an, der in deutscher und lateinischer Sprache erschien.
- Nachlassverzeichnisse: Im Verzeichnis von 1522 (Nr. 79, 142) finden sich ein Calendarii ab anno 1476 usque 1506 sowie die Varii calculi ad motum quorundam annorum ab anno 1475. Im Verzeichnis von 1512 (Nr. 110) dürften diese Arbeiten der Handschrift Calculum Calendarij entsprechen.
- Erhaltene Handschriften: Es sind keine Kalendermanuskripte von Regiomontans Hand bekannt. Ein besonders schönes Exemplar einer Abschrift eines Kalenders von Regiomontanus besitzt die University of Pennsylvania Library, USA: LJS 300.
2. Ephemerides quas uulgo uocant Almanach ad trigintaduos annos futuros. ubi quotidie intueberis ueros motus olim planetarum capitisque draconis lunaris: una cum aspectibus lunae ad solem et planetas. horis etiam aspectuum eorundem haud friuole adnotatis. Neque planetarum inter se aspectibus praetermissis. In frontibus paginarum posita sunt indicia latitudinum. Eclipses denique luminarium si quae futurae sunt locis suis effigurantur.
- Übersetzung: Ephemeriden, für gewöhnlich als Almanach bezeichnet, für die 32 kommenden Jahre, worin die täglichen wahren Bewegungen der Planeten und Drachenpunkte zu finden sind: Zusammen mit den Aspekten des Mondes gegenüber der Sonne und den Planeten. Auch die Zeit dieser Aspekte wird genau verzeichnet. Auch die Aspekte der Planeten untereinander wird nicht ausgelassen. In den vorderen Seiten sind die Polhöhen verzeichnet. Auch die Finsternisse sind hier zu finden.
- Druck: Diese Ephemeriden für die Jahre 1474 bis 1506 brachte Regiomontanus 1474 in Nürnberg heraus.
- Nachlassverzeichnisse: In den Verzeichnissen von 1512 (Nr. 99, 111) und von 1522 (Nr. 72, 107) haben sich je zwei Almanache erhalten.
- Erhaltene Handschriften: In der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien Cod. 4988 haben sich von Regiomontanus geschriebene Jahrbücher für 1448 bis 1462 erhalten. Die dort ebenfalls vorhandenen Jahrbücher von 1464 bis 1484 stammen nicht von seiner Hand. Eine zu dem Druck gehörige Handschrift scheint sich nicht erhalten zu haben.
3. Commentaria magna in Cosmographia Ptolemaei: ubi exponitur fabrica usus que instrumenti Meteoroscopii: quo Ptolemaeus ispe uniuersos ferme numeros totius operis sui elicuit. Falso enim quispiam crediderit tot longitudinum latitudinum que numeros per supernorum obseruationes in notuisse. Praeterea descriptio sphaerae armillaris una cum tota habitabili in plano ita dilucidatur ut plerisque omnes discere quant. quam nemo antehac latine intellexit uicio traductoris obstante.
- Übersetzung: Große Kommentare zur Geographie des Ptolemäus: Wo die Herstellung und der Gebrauch des Meteoroskop genannten Instruments gezeigt wird: mit dem Ptolemäus selbst fast alle Zahlenangaben seines ganzen Werkes festlegte. Denn es wäre falsch, wenn jemand glaubte, dass so viele Zahlenangaben von Längen und Breiten druch Beobachtung der Himmelserscheinungen bekannt geworden seien. Außerdem wird die Beschreibung der Armillarsphäre zusammen mit dem ganzen bewohnten Erdkreis so klar gemacht, dass jeder alles verstehen kann. Auf Grund der Mängel der Übersetzung hat dies bisher niemand in lateinischer Sprache verstanden.
- Druck: Ein vollständiger Druck dieser Arbeit existiert nicht. 1514 hat Johannes Werner (1468-1522) in seinem Sammelband einen Brief Regiomontans über das Meteoroskop abgedruckt, möglicherweise hat er auch für seine Übersetzung des ersten Buches der Geographie von Ptolemäus Vorarbeiten von Regiomontanus benützt.
- Nachlassverzeichnisse: Ein unvollständiger Kommentar zur Cosmographie des Ptolemäus wird im Verzeichnis von 1512 (Nr. 176) erwähnt, in den beiden folgenden Verzeichnisssen findet sich dieser Kommentar nicht. Dafür findet sich im Verzeichnis von 1522 (Nr. 121) ein Tractatus de astrolabio armillari, quo Ptolemeus usus est ad motum stellarum.
- Erhaltene Handschriften: Eine zum Kommentar gehörige Handschrift ist verschollen. In der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien (Cod. Vin 5496, Bl. 35r-36v) hat sich aber eine Beschreibung der Armillarsphäre erhalten.
4. Commentariolum singulare contra traductionem Iacobi Angeli Florentini. quod ad arbitros mittetur.
- Übersetzung: Ein einzelner Kommentar gegen die Übersetzung des Jacobs Angelus aus Florenz, welcher an die Sachkundigen [wörtlich: Richter] gesandt werden soll.
- Druck: Dieser Kommentar war im Besitz von Willibald Pirckheimer (1470-1530), der ihn in seiner eigene Übersetzung der Geographie des Ptolemäus mit abdruckte.
- Nachlassverzeichnisse: Im Verzeichnis von 1522 (Nr. 103) findet sich lediglich die Handschrift Jacobus Angelus Florentinus super Ptolemeum in Almagistis, ansonsten wird Jacobus Angelus nicht erwähnt. Insbesondere findet sich kein Kommentar Regiomontans.
- Erhaltene Handschriften: Dieses Manuskript befindet sich heute in der Bibliothek in St. Petersburg: MS. IV-1-937.
5. Theonis alexandrini defensio in sex uoluminibus contra Georgium Trapezuntium. ubi plane quis deprehendet friuola eius esse commentaria in Almaiestum. Traductionemque ipsam operis ptolemaici uicio non carere.
- Übersetzung: Sechs Bände der Verteidigung von Theon aus Alexandrien gegen Georg Trapezunt. Wo gezeigt wird, wie wertlos dessen Kommentar zum Almagest und selbst dessen Übersetzung der Werke von Ptolemäus ist.
- Druck: 1801 hat Christoph Gottlieb von Murr (1733-1811) einen Auszug daraus in seinen Notitia trium codicum autographorum Ioh. Regiomontani in Nürnberg veröffentlicht. 2004 wurde das in St. Petersburg erhaltene Manuskript vom Dartmouth College online gestellt.
- Nachlassverzeichnisse: Die Defensio Theonis findet sich imVerzeichnis von 1512 (Nr. 122) und dem von 1522 (Nr. 76).
- Erhaltene Handschriften: Das zugehörige Manuskript hat sich in der Bibliothek in St. Petersburg erhalten: MS: IV-1-935. Eine Kopie davon befindet sich in der Stadtbibliothek in Nürnberg.
6. Commentariolum quo commonstratur placita Campani ex editione elementorum geometricorum reiicienda.
- Übersetzung: Kleiner Kommentar, worin gezeigt werden soll, dass die Lehrsätze des Campanus aus seiner Edition der Elemente Euklids entfernt werden sollten.
- Druck: Das Buch kam nicht zum Druck.
- Nachlassverzeichnisse: In den Verzeichnissen des Nachlasses ist diese Arbeit nicht nachweisbar.
- Nachweisbare Handschriften: Eine diesbezügliche Handschrift ist nicht bekannt.
7. De quinque corporibus aequilateris quae uulgo regularia nuncupantur: quae uidelicet eorum locum impleant corporalem et quae non. contra commentatorem Aristotelis Auerroem.
- Übersetzung: Über die fünf gleichseitigen Körper, die für gewöhnlich regulär genannt werden, welche von ihnen den Raum ausfüllen, und welche nicht. Gegen Averroes, den Kommentator des Aristoteles.
- Druck: Das Buch kam nicht zum Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Die Handschrift Averroes de substancia orbis findet sich in den drei Nachlässen von 1512 (Nr. 80), 1522 (Nr. 100) und von 1563 (Nr. 79). Eine Schrift zu den gleichseitigen Körpern ist nicht nachweisbar.
- Erhaltene Handschriften: Eine entsprechende Handschrift ist nicht nachweisbar. Ernst Zinner machte jedoch darauf aufmerksam, dass sich in der Biblioteca Vittorio Emanuele di Roma im Cod Nr. 117 eine Handschrift des Francesco Maurolico (1494-1575) findet mit dem Titel De quinque solidis, quae uulgo regularia ducvnvr, quae uidelicet eorum locum impeant, et quae non. contra commentatorem Aristotelis Auerroem. Wohl nach dem Vorbild von Regiomontans Verlagsanzeige stellte Maurolico seiner Cosmographia von 1543 eine Liste von wisssenschaftlichen Abhandlungen voran, die er herauszubringen gedachte. Darunter findet sich: "De figuris planis, solidisque regularibus locum implentibus libellus noster: quamquam de hoc negocio Joannem de Regiomonte accuratissime scripsisse certum sit: verum opus nondum, quod sciam, editum. Demonstramus autem in libello e solidis regularibus cubos per se: pyramides vero cum octahedris cumpactas duntaxat inplere locum, qua in re Averroem pueriliter errasse, manifestum erit" (Maurilico 1543, Bl. a3v). Nach Zinners Vermutung nahm Regiomontanus seine Handschrift mit nach Rom, wo sie später Maurolico einsehen konnte. Vgl. Hetzer 1997, S. 40; Zinner 1968, S. 352 Eintrag 162.
8. Commentaria in libros Archimedis eos qui Eutocii expositione carent.
- Übersetzung: Kommentare zu den Büchern des Archimedes, zu denen keine Kommentare des Eutokios vorliegen.
- Druck: Diese Arbeit – falls überhaupt vorhanden – erschien nicht im Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Regiomontanus plante die Herausgabe der Werke des Archimedes mit den Kommentaren des Eutokios (Linke Spalte, Nummer 11). Offensichtlich wollte er dem eigene Kommentare bei den Werken hinzufügen, für die kein Kommentar des Eutokios vorhanden ist. Zur Umsetzung dieses Vorhabens scheint er nicht gekommen zu sein, auch in den Verzeichnissen der Nachlässe ist ein derartiges Werk nicht nachweisbar
- Erhaltene Handschriften: Es hat sich keine derartige Handschrift erhalten.
9. De quadratura circuli. contra Nicolaum Cusensem.
- Übersetzung: Über die Quadratur des Kreises. Gegen Nicolaus von Cusa.
- Druck: Diese Arbeit wurde 1533 von Johannes Schöner (1477-1547) als Anhang zu den Büchern über die Dreieckslehre (siehe unten, Nr. 15) herausgegeben.
- Nachlassverzeichnisse: 1512 (Nr. 73) ist nur ein Manuskript Nicolaus Cusa verzeichnet. 1522 (Nr. 84, 99, 139) findet sich die Arbeit zur Kreisquadratur des Cusaners zweimal, sowie der Dialogus de quadratura circuli Regiomontans. 1563 (Nr. 55, 56) findet sich noch jeweils ein Exemplar der Schrift des Cusaners sowie von Regiomontans Dialogus.
- Nachweisbare Handschriften: Das zugehörige Manuskript ist heute verschollen.
10. De directionibus. contra Archidiaconum parmensem.
- Übersetzung: Über die Direktionen. Gegen den Archidiakon aus Parma (gemeint ist Matthaeus Guarimbertus (?-um 1412)).
- Druck: Die Arbeit von Guarimbertus druckte 1535 Joachim Camerarius (1500-1574) in seiner Ausgabe des Quadripartitum von Ptolemäus mit ab. Eine Schrift von Regiomontanus dagegen erschien nie im Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Die Arbeit von Guarimbertus ist in den Verzeichnissen von 1512 (Nr. 21), 1522 (Nr. 143) und von 1563 (Nr. 147) nachweisbar. Möglicherweise enthielten diese Manuskripte kritische Anmerkungen von Regiomontanus, wovon sich allerdings in der Ausgabe durch Camerarius nichts findet.
- Erhaltene Handschriften: Die zugehörige Handschrift ist verschollen.
11. De distinctione domiciliorum caeli. Contra Campanum et Ionnem Gazulum ragusinum: cuius et alia de horis temporalibus decreta ibidem retractantur.
- Übersetzung: Über die Einteilung der Himmelshäuser. Gegen Campanus und Johannes Gazulus von Ragusa: Deren und anderer Abhandlungen über Temporalstunden ebenfalls behandelt werden.
- Druck: Seine von Campanus und Gazulus abweichende Einteilung der Himmelshäuser erklärt Regiomontanus kurz in seinen Tabulae Directionum. Eine eigene Streitschrift gegen die beiden ist im Druck nicht nachweisbar.
- Nachlassverzeichnisse: Das Liber Johannis Gagul, alias Gazuli in astronomia ist in den Verzeichnissen von 1522 (Nr. 95) und von 1563 (Nr. 84) nachweisbar. Möglicherweise enthielt es Anmerkungen von Regiomontanus, eine eigene Streitschrift findet sich nicht.
- Erhaltene Handschriften: Ein diesbezügliches Manuskript ist nicht nachweisbar.
12. De motu octauae sphaerae. contra Tebith suos que spectatores.
- Übersetzung: Über die Bewegung der achten Sphäre, gegen Tabith und seine Anhänger.
- Druck: Diese Arbeit kam – falls überhaupt vorhanden – nicht zum Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Der Tractatus de octava spera findet sich im Verzeichnis von 1522 (Nr. 101) sowie 1563 (Nr. 30). Damit dürfte die Abhandlung des Thabith gemeint sein, eine Stellungnahme von Regiomontanus dazu findet sich nicht.
- Erhaltene Handschriften: Die Abhandlung des Thabith findet sich in der Stadtbibliothek Nürnberg: Cent VI 12, Bl. 68r-69v.
13. De instauratione kalendarii ecclesiae.
- Übersetzung: Über die Erneuerung des Kirchenkalenders.
- Druck: Diese Arbeit kam – falls überhaupt vorhanden – nicht zum Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Im Verzeichnis von 1522 (Nr. 118) findet sich lediglich die Handschrift Campanus de correxcione calendarii, die auch 1563 (Nr. 82) noch aufgelistet wird. Eine eigene Arbeit von Regiomontanus zur Kalenderreform findet sich nicht.
- Erhaltene Handschriften: Ein diesbezügliches Manuskript von Regiomontanus ist nicht nachweisbar. Anzunehmen ist, dass er seine Entwürfe 1475 mit nach Rom nahm und sie dort verloren gingen.
14. Breuiarium Almaiesti.
- Übersetzung: Kurze Übersicht über den Almagest [besser bekannt als Epitome]
- Druck: Die Epitome Regiomontans kamen erstmals 1496 in Venedig im Druck heraus.
- Nachlassverzeichnisse: Das Breviarium Almag findet sich im Verzeichnis von 1512 (Nr. 127). Möglicherweise ist es im Verzeichnis von 1522 mit Nr. 105 identisch, sowie in dem von 1563 mit Nr. 39.
- Erhaltene Handschriften: Das zugehörige Manuskript ist verschollen.
15. De triangulis omnimodis quinque uolumina.
- Übersetzung: Fünf Bücher über alle Arten von Dreiecken.
- Druck: Diese Arbeit wurde 1533 von Johannes Schöner (1477-1547) herausgegeben.
- Nachlassverzeichnisse: Das zugehörige Manuskript ist sowohl im Nachlass von 1512 (Nr. 179) aufgelistet, als auch in dem von 1522 (Nr. 67). 1563 findet es sich nicht mehr.
- Erhaltene Handschriften: Das zu Grunde liegende Manuskript hatte Willibald Pirckheimer (1470-1530) erworben. Es befindet sich heute in der Bibliothek von St. Petersburg: Ms. IV-1-936.
16. Problemata astronomica et Almagestum totum spectantia.
- Übersetzung: Astronomische Probleme, die sich auf den gesamten Almagest beziehen.
- Druck: Ein Druck dieser Arbeit ist nicht bekannt.
- Nachlassverzeichnisse: Problemata Almagesti finden sich in den Verzeichnissen von 1512 (Nr. 189), 1522 (Nr. 83) und von 1563 (Nr. 42).
- Erhaltene Handschriften: Das zugehörige Manuskript ist verschollen. Vorstudien dazu finden sich im Manuskript in der Nationalbibliothek in Venedig: Cod. Marc. Gr. Z. 526.
17. De Cometae magnitudine remotioneque a terra, de loco eius vero etc.
- Übersetzung: Über die Größe und Entfernung der Kometen, ihren wahren Ort etc.
- Druck: Diese Arbeit wurde erstmalig 1531 von Johannes Schöner (1477-1547) herausgegeben.
- Nachlassverzeichnisse: Die Arbeit Distantia comete findet sich im Verzeichnis von 1512 (Nr. 98) sowie 1563 (Nr. 45) in einem Sammelband.
- Erhaltene Handschriften: Das zugehörige Manuskript ist verschollen.
18. Problemata geometrica omnimoda. Opus fructusae iucunditatis.
- Übersetzung: Geometrische Probleme aller Art. Ein Werk ergiebigen Vergnügens.
- Druck: Diese Arbeit – falls überhaupt vorhanden – erschien nicht im Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Der Commensurator wird im Verzeichnis von 1522 (Nr. 78) als Teil eines Sammelbandes erwähnt. Der Band entspricht 1512 der Nr. 141. Zinner identifizierte diese Arbeit mit den Problemata geometrica omnimoda. Auf Zinners Annahme aufbauend brachten 1956 Wilhelm Blaschke und Günther Schoppe eine deutsche Übersetzung davon heraus. Marshall Clagett zeigte jedoch, dass der Commensurator nicht von Regiomontanus stammt, sondern von Johann de Muris. Zinners Annahme ist damit nicht haltbar, das hier angekündigte Werk ist in den Nachlassverzeichnissen nicht identifizierbar.
- Erhaltene Handschriften: Eine Abschrift des Commensurators durch Johannes Praetorius (1537-1616) findet sich in der Stadtbibliothek Schweinfurt: Ha 7, alte Signatur H 67. Eine zu dem hier angekündigten Werk passende Handschrift ist aber nicht auffindbar.
19. Ludus pannoniensis. quae alias uocare libuit Tabulas directionum.
- Übersetzung: Das ungarische Spiel (Ludus pannoniensis), das von anderen als Direktionstafeln bezeichnet wird.
- Druck: Die Tabulae Directionum et Profectionum wurden erstmalig 1490 in Augsburg gedruckt.
- Nachlassverzeichnisse: Die Tabule directionum finden sich im Verzeichnis von 1512 (Nr. 118) wie auch 1522 (Nr. 8) und 1563 (Nr. 6).
- Erhaltene Handschriften: Eine Handschrift des Regiomontanus hat sich in der Stadtbibliothek Nürnberg erhalten: Cent V. 63. Eine Abschrift von Matthias I. Corvinus findet sich in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel: Cod. 69.9 Aug. 2
20. Tabula magna primi mobilis cum usu multiplici rationibusque certis
- Übersetzung: Große Tafel zum ersten Beweger mit deren vielfältigen Gebrauch und sicheren Begründungen.
- Druck: Die Tabula primi mobilis wurden 1514 in Wien veröffentlicht. Aufgaben, die mit Hilfe dieser Tafeln gelöst werden können, veröffentlicht Andreas Schöner (1528-1590) 1557 in Neuburg a.d. Donau.
- Nachlassverzeichnisse: Die Tabule primi mobilis finden sich im Verzeichnis von 1512 (Nr. 79), wie auch 1522 (Nr. 9) und 1563 (Nr. 5)
- Erhaltene Handschriften: Das zugehörige Manuskript hat sich in der Stadtbibliothek Nürnberg erhalten: Cent V. 17.
21. Radii visorii multorum generum cum usibus suis.
- Übersetzung: Verschiedene Arten von Visiergeräten und deren Gebrauch.
- Druck: Diese Arbeit erschien nicht im Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Möglicherweise ist damit die Compositio virgae gemeint, die sich im Nachlass von 1512 (Nr. 14) findet.
- Erhaltene Handschriften: Diese Handschrift ist verschollen.
22. De ponderibus et aquaeductibus cum figurationibus instrumentorum ad eas res necesariorum.
- Übersetzung: Über Gewichte und Wasserleitungen mit Abbildungen der hierfür benötigten Instrumente.
- Druck: Diese Arbeit erschien nicht im Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Diese Arbeit ist in den Verzeichnissen von 1512, 1522 und 1563 nicht belegbar.
- Erhaltene Handschriften: Ein zugehöriges Manuskript ist nicht nachweisbar.
23. De speculis ustoriis atque aliis multorum generum usus que stupendi.
- Übersetzung: Über Brennspiegel und andere derlei verblüffende Dinge.
- Druck: Diese Arbeit erschien nicht im Druck.
- Nachlassverzeichnisse: Diese Arbeit ist in den Verzeichnissen von 1512, 1522 und 1563 nicht belegbar.
- Erhaltene Handschriften: Ein zugehöriges Manuskript ist nicht nachweisbar.
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