
Das heutige Haus am Paniersplatz 2, von der Schildgasse aus gesehen. Dies war das erste Wohn- und Geschäftshaus von Carl Bauer, bevor er in die Schildgasse 15 umzog.
Carl Johann Sigmund Bauer
Nürnberger Globenhersteller.* 29.02.1780 in Nürnberg (Taufe)[1] ; † 01.04.1857 in Nürnberg[2]
- Vater: Johann Bernhard Bauer (28.01.1752-03.06.1839), Mechaniker und Globenhersteller.
- Mutter: Christina Sophia (?.09.1744-08.11.1840), geborene Pollmann van Gent.
- Heirat: 21.09.1806 in St. Sebald,[3] Margaretha Dorothea, Tochter von Johann Leonhard Herold.
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Kinder: 3 Söhne, 3 Töchter.
1. Kind: Johann Bernhard 29.08.1707-? Taufen St. Sebald 1801-1810, S. 280 2. Kind: Josephina Magd. Felicitas 29.01.1808-? Taufen St. Sebald 1801-1810, S. 309 3. Kind: Christina Sofia 22.02.1811-22.02.1811 Taufen St. Sebald 1810-1825, S. 11
Bestatt. St. Sebald 1810-1825, S. 10, Nr. 334. Kind: Rosalie Margaretha 28.01.1812-? Taufen St. Sebald 1810-1825, S. 22 5. Kind: Johann Ferdinand 26.05.1813-? Taufen St. Sebald 1810-1825, S. 48 6. Kind: Christoph Joachim 30.05.1814-31.05.1814 Taufen St. Sebald 1810-1825, S. 48
Bestatt. St. Sebald 1810-1825, S. 59, Nr. 75
Lebenslauf:
Carl Bauer scheint das Geschäft seines Vaters übernommen zu haben, wobei er mit dem Kupferstecher und Kartographen Christoph Grünewald (1801-1854) zusammengearbeitet haben soll. Mindestens teilweise brachte er seine Globen im Verlag von Friedrich Campe (1777-1846) heraus. Sein Geschäft befand sich zunächst am Paniersplatz 2, spätestens seit 1842 in der Schildgasse 15. Er hat hier den Laden seines 1839 verstorbenen Vaters übernommen, hier wohnte er auch noch bei seinem Tod.Wirken:
Von Carl Bauer und seinem Vater sind Globen von 5,5 bis 11 cm bekannt. Darunter befinden sich auch Faltgloben und Globen in Holzkästchen. Die vom ihm produzierten Geräte hat er u.a. über die Firma Leuchs vertrieben.
Zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Peter (1783-1847) war Bauer an der Restaurierung des Behaimglobus von 1822/23 beteiligt. 1847 wurde unter der Aufsicht von Albert Reindel (1784-1852), Direktor der Nürnberger Kunstakademie, eine Kopie des Behaimglobus angefertigt. Carl Bauer fertigte hierzu das Gestell und die aus Metall bestehende Kugel.
Mitgliedschaften und Ehrungen:
Bauer war Ehrenmitglied er Gesellschaft für Vaterländische Industrie.
Ausgewählte Werke:
- Beschreibung der v. Drais'schen Fahr-Maschine und einiger daran versuchten Verbesserungen: nebst einer Anleitung zum Gebrauch dieser Maschine und einigen Nachrichten über den berühmten Hautsch'schen Kunstwagen. Nürnberg: Stein 1817
Literatur:
- Allmayer-Beck, Peter E. (Hrsg.): Modelle der Welt. Erd- und Himmelsgloben. Wien: Brandstätter 1997, S. 244
- Bott, Gerhard (Hrsg.): Focus Behaim Globus. 2 Bde. Nürnberg: Verlag des Germanischen Nationalmuseums 1992, S. 186, 210, 211, 213-214, 750-751
- Fauser, Alois: Ältere Erd- und Himmelsgloben in Bayern (Nachträge zu dem 1964 erschienenen Buch). Der Globusfreund 31/32 (1983), S. 107-128, hier S. 111-112
- Gaab, Hans: Die Mechanikerfamilie Bauer in Nürnberg. Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 100 (2013), S. 335-396
- Grieb, Manfred: Nürnberger Künstlerlexikon. Band 1. München: Saur 2007, S. 65.
- Stauss,Thomas: Frühe Spielwelten zur Belehrung und Unterhaltung. Hochwald (Schweiz): Librum Publishers & Editors 2015, S. 211-230
- Zögner, Lothar (Ausstellung und Katalog): Die Welt in Händen. Globus und Karte als Modell von Erde und Raum. Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Berlin 1989, S. 97
Links:
- Neueste Erdkugel, mit Parry's entdeckungen am Nordpol. Nürnberg 1825
- Kleiner Globus von Carl Bauer. Skinner Auctioneer
- Kleiner Erdglobus von Carl Bauer aus dem Mathematisch-Physikalischen Salon Dresden
- Faltglobus von Bauer, um 1825, Mathematisch-Physikalischer Salon Dresden
- Die Welt im Kleinen. Christies, 2003
- Werbung für eine Darstellung der Sonnenfinsternis am 8. Juli 1842. Nürnberger Zeitung 9/186, 5. Juli 1842
- Kunstnotiz über die Ausstellung des Riesen-Telluriums des Ingenieurs Lipp.
Fränkischer Kurier 19/212,
30.Juli 1852
- Joseph Wilhelm Lipp: Erklärung des Telluriums. München: Rösl 1852
- Werbeanzeige für ein Tellurium und Lunarium. Allgemeine Handlungs- Zeitung, Nr. 57, 13. Mai 1827, S. 244
- Mitteilung zum Kometen von 1843. Österreichischer Beobachter 81, 22. März 1843, S. 324
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier,
1822
- Werbeanzeige für eine Wanzentinktur, Nr. 208, 30. August 1822, S. 946
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier, 1823
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier, 1825
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier,
1826
- Das Thaumatrop<, Nr. 69, 22. März 1826
- Ankündigung des Thaumatrops, Nr. 70, 23. März 1826
- Werbeanzeigen für seine Wanzentinktur
- Nr. 97, 24. April 1826
- Nr. 102, 29. April 1826
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier,
1828
- Werbeanzeigen für seine Wanzentinktur
- Nr. 170, 13. Juli 182
- Werbeanzeigen für seine Wanzentinktur
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier,
1829
- Werbeanzeigen für seine Wanzentinktur
- Nr. 93, 3. April 1829
- Nr. 199, 18. Juli 1829
- Nr. 226, 14. August 1829
- Werbeanzeigen für seine Wanzentinktur
- Nürnberger Friedens- und Kriegskurier,
1839
- Meldung zu Daguerrotypen, Nr. 273, 30. September 1839
- Bericht über Bauers Erhöhungsperspectiv. Flora: Ein Unterhaltungs-Blatt Nr. 13, 22. Januar 1822, S. 51-52
- Baukasten mit 15 mathematischen Körpern. Allgemeines Intelligenzblatt der Stadt Nürnberg, Nr. 150 vom 21. Dezember 1825, S. 1574
- Mechanisches Rennpferd von Carl Bauer. Allgemeines Intelligenzblatt der Stadt Nürnberg, Nr. 114, 25. September 1826, S. 1282-1283
- Installation eines Blitzableiters 1831 durch Carl Bauer in einer Schwabacher Kirche. Petzold, Johann Wolfgang: Chronik der königlich bayerischen Stadt Schwabach. Schwabach: Theodor Mitzler 1854, S. 207
- Herstellung von Photoapparaten. Fränkischer Merkur, Nr. 278, 5. Oktober 1839
- Privileg für Bauer für die Verfertigung von Elfenbeinpapier. Register über die in den Regierungs- und Gesetz-Blättern von den Jahren 1838 bis 1841 enthaltenen Verordnungen. München 1842, S. 62
- Windbarometer von Bauer. Nürnberger
Kurier
169/208,
27. Juli 1843
- Kritik an der Namensgebung. Nürnberger Kurier 1843, 2; 169/210 vom 27. Juli 1843
- ↑"♂ d. 29. [Februar 1780] P. Johann Bernhard Bauer,
Drechßler M. Christina Sofia F. Carl Johann Sigmund S. Herr Carl Johann Sigmund Holzschuer,
Assessor am Untergericht",
Taufen St. Sebald 1770-1800, S. 422 (Scan 218).
Johann Karl Sigmund Holzschuher (1749-1824) war ab 1793 alter Bürgermeister in Nürnberg.- Volckamer, Christoph Friedrich Wilhelm von: Johann Gottfried Biedermann's Geschlechtsregister des Patriciats der vormaligen Reichsstadt Nürnberg, bis zum Jahr 1854. Nürnberg 1854, S. 55
- ↑ "Bauer, Johann Sigmund Karl, Mechanikus Ev. [Haus Nr.] 657 [Schildgasse 15] verheirathet, Entkräftung Dr. Eichhorn, d. ersten März Abends 8 Uhr, d. 4 März St. Johannis, 77 Jahre", Bestattungen St. Sebald 1857-1866, S. 4 (Scan 44), Nr. 32.
- ↑ "Der Erbar und kunstberühmte Carl Johann Sigmund Bauer, Mechanicus und Drechsler, des Erbarn und kunstberühmten Johann Bernhard Bauer, Mechan. und Drechsler eh. Sohn. Die Erbar und Ehrn-Tugendsame Jgfr. Margaretha, des Erbarn u. [...] auch Mannhaften Johann Leonhard Herold, [...] Metall- und Silberdrechslers, und unter der löbl. Bürgerschaft Fähnrichs S. N. E. Tochter. Copul. ☉ d. 21. Sept. [1806]", Trauungen St. Sebald 1794-1810, S. 362 (Scan 190).