Briefwechsel Peter Kolb


Kurzinformation zum Brief  
Autor Kolb, Peter (1675-1726)
Empfänger Eimmart, Georg Christoph (1638-1705)
Ort Poplitz
Datum 15. Oktober 1703
Signatur Nationalbibliothek St. Petersburg: Fond 998, Band 3, Bl. 470r-471v
Zustand Auf der Verso-Seite Textverlust durch die Bindung am rechten Rand. Mögliche Ergänzungen stehen in eckigen Klammern.
Transkription Hans Gaab, Fürth; Andreas Henkel, Wunsiedel

HochEdler Vest und Hochgelahrter,
sonders Hochgeneigter Herr, sehr hoher Patron.


Der schleunige Befehl meines Herren Geheimbden Raths[1] giebet mir abermahls gelegenheit, nicht nur deßelben vergnügliches Wohlwesen zu erforschen; sondern Er verbindet mich auch, wegen der lezten, im verwichenen Monat Augusti an denselben abgegeben Schreiben, Nachricht ein zuhohlen, ob mein Patron dieselbe in die Hände bekommen habe, oder nicht. Er saget, daß Er auf alle deßen Propositiones geantwortet, und von allen zulängliche Nachricht gegeben habe. Daferne

[Bl. 470v]
sie nun mein Hochgeneigter Gönner überkommen, bi[ttet] Er nichts mehr, als einige Antworts Zeilen zuhaben, aus welchen Er ersehen könne, weßen mein Patron gesonnen seÿe. Wolte demselben aber nicht belieben, an den Herren Geh. Rath selbsten zu schreiben, so würde es gleich viel seÿn, wenn eine Resolution an Herren D. Klimm, oder an mich (wiewohl ich, wo was bitten dörffte, das erste lieber hätte, wei[len] ich mich der Sachen niemahlen angenommen) einlieffe. Es müste aber allezeit dieselbe nach Berlin geschicket und an Hln Schwarz, Königl. Procurator[2] add[res]siret werden, weil wir jezund bald Popliz quittir[en] und zu Berlin uns aufhalten werden. Von unsern [Herrn] D. Klimm kan dermahlen nichts berichten, weil er allbe[reits] 14 Tage verreiset ist; Seine Fr. Mutter und Schwester l[ie]gen kranck, und haben Seines Consilii verlanget sich zubedienen; ich weiß auch noch nicht, wann Er werde wiederkommen, Weil Er, wenn er gleich auf dem Wege, doch nicht fort

[Bl. 471r]
kommen kan, wegen des allzugroß angelauffenen Waßers. Es machet die Saale beÿ uns hier eine rechte See; gestalden alles, so weit man nur sehen kan, unter Waßer stehet. Ubrigens empfehle meinen hohen Patron Göttl. Gnaden beschuzung, mich aber, nebst dienstl. recommendation an die Frau Liebste[3] und Jungfer Tochter, deßen hohen Patrocinio, der ich verharre

Meines Hochgeneigten Patrons

Eiligst Popliz den
15. Octobr.
Ao. 1703.

Unterthänigster Diener
M. Peter Kolb.


Fussnoten

  1. Bernhard Friedrich von Krosigk (1660-1714) war von 1702 bis 1707 Kolbs Dienstherr.
  2. Zu Schwarz vgl. die Anmerkung zu Kolbs Brief vom 17.11.1702.
  3. Zur Ehefrau Maria Eimmart siehe die Anmerkung im Brief vom 13.10.1700.

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