Briefwechsel Peter Kolb


Kurzinformation zum Brief  
Autor Kolb, Peter (1675-1726)
Empfänger Eimmart, Georg Christoph (1638-1705)
Ort Berlin
Datum 17. November 1702
Signatur Nationalbibliothek St. Petersburg: Fond 998, Band 3, Bl. 463r-464r
Zustand Auf der Verso-Seite Textverlust durch die Bindung am rechten Rand. Mögliche Ergänzungen stehen in eckigen Klammern.
Transkription Hans Gaab, Fürth

HochEdler, Vest und Hochgelahrter
sonders HochZuEhrender Herr, sehr hoher
Patron.


Mein leztes hoffe wird demselben durch Frau Eisenin[1] richtig eingehändiget worden seÿn, aus welchen wird zuersehen gewesen seÿn, daß meinen Herren Geheimbden Rath[2] nach einem Tubo sehr verlange. Wann Er mir dann beÿ seiner Ankunfft nochmahls injungiret[3], demselben zu ersuchen, daß Er baldige Antwort darauf hören möge, auch dieses hin zugefügt hat, von meinem Patron zuerfahren, ob und wie hoch man einen Quadranten von 4. Rheinländischen Füßen haben könne; als habe dieser ordre willigst nachkommen, und meinem Patron um einige Nachricht vorbesagter instrumenten des Tubi Optici und Quadrantens bitten wollen. Es darff

[Bl. 463v]
mein Hoch ZuEhrender Patron keinen Zweiffel des Geldes wegen faßen, indeme Er versichert, solches so viel nöthig seÿn wird, gleich entweder von hier aus, oder ü[ber] Hall und Leipzig par Wechsel zuübermachen, wenn Er nur Nachricht hat, daß jemand sich finde, der die Ar[beit] über sich nehmen, und solches um billichen preiß verfer[tiget] und vor die Eintheilung, auch andre dinge gut stehen wil[l], die darzu requirirt werden. Nun ist aber die neigung nich[t] als daß mein HochZuEhrender Patron sich solcher Ge[...] unterwerffen solle, sondern es wird genug seÿn, wenn de[r] Meister des Quadrantens solchen uff die probe giebet. Darzu ich dann, in Meines Herren Geheimbden Raths n[ah]men, meinen Hoch ZuEhrenden Patron bitten wolte, solches examen über sich zu nehmen. Sintemahl sich d[azu]

[Bl. 464r]
niemand findet, der der Sache fehler beßer entdecken kan, als eben derselbe. Wolte mein Patron uff dieses belieben zu antworten, darum doch mein Herr Geheimbder Rath sehr anhalten läßet, könte nur ein Couvert darum gemachet, und meines Hln. geheimbden Raths nahmen darauf geschrieben, und über berlin geschicket werden. Denn wir werden wieder einige Wochen von hier gehen, und beÿ Magdeburg uns aufhalten.[4] Die Adresse könte an Monsieur Schwarzen Procurer du Roy[5] gemachet werden. Von Hln Hoffmann[6], welchen kranck verlaßen muste, habe einen dienstl. Gruß zuüberschreiben, der ich nebst Göttl. Gnaden Empfehlung, und dienstl. recommendation an die Frau Liebste[7], und Jungfer Tochter, verharre

Meines Hoch Zu Ehrenden Patrons

Berlin den 17. Nov.
Ao. 1702.

gehorsamster Diener
M. Peter Kolb. p.t. Secretarius
du Mr Krosick.



Fussnoten

  1. Zu Christoph Andreas Eisen (1682-1709) und seiner Mutter vgl. die Anmerkung im Brief vom 17.06.1700. Die Eisenin war seine Mutter.
  2. Kolb stand in Diensten des Geheimrats Bernhard Friedrich von Krosigk (1660-1714).
  3. injungiren: auferlegen.
  4. Zu den winterlichen Aufenthalten Kolbs auf Schloss Tucheim bei Genthin vgl. die Anmerkung zum Dienstvertrag mit Krosigk vom 06.07.1702.
  5. Dieselbe sprachlich unmögliche Form (statt Procureur) verwendet auch Eimmart in seinem Antwortschreiben. Der Königliche Prokurator Schwarz war in Krosigks Berliner Immobilienerwerb eingeschaltet (Brief vom 03.11.1702) und diente als Mittelsmann für den Briefverkehr (vgl. Brief vom 15.10.1703).
  6. Zu Johann Heinrich Hoffmann (1669-1716) siehe die Anmerkung im Brief vom 23.09.1700.
  7. Zur Ehefrau Maria Eimmart siehe die Anmerkung im Brief vom 13.10.1700.

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