Briefwechsel Peter Kolb


Kurzinformation zum Brief  
Autor Krosick, Friedrich Bernhard von (1660-1714)
Empfänger Kolb, Peter (1675-1726)
Ort Popliz
Datum 20. Dezember 1704[1]
Signatur Friedrich-Alexander-Gymnasium/Museen im Alten Schloss Neustadt a.d. Aisch,
Nachlass Peter Kolb [CD-ROM], Briefe 79
Zustand Die Briefränder sind teilweise eingerissen, der Text nicht lesbar.
Transkription Andreas Henkel, Wunsiedel

Monsieur


Deßen Schreiben vom 27. Nov. undt vom 8. Dec.[2] habe fast zu gleicher Zeit vor [Lücke] Tagen erhalten, undt wundere ich mich, warum dieselben so lange unterwegs gewesen. Wegen des verlangten Wechsels ist es nicht practicable so fort Anstalt zu machen, zu mahl, da es ungewiß, ob dieser denselben antreffen wirdt, undt allso der WechselZettul in frembde Hände kommen dürffte. Ich habe aber in dem meinigen [?] Schreiben vom 8. Dec.[3] bereits erwehnet, daß ehestens ein anderer Wechsel solt übermachet werden undt zu wißen verlanget, ob es durch H. Müncken[4] oder H. Deutzen[5] am besten geschehen könne. Selbiger nun soll g[eliebts] g[ott] gewiß, folgen, inzwischen hoffe, es werde derselbe noch einigen credit finden, in dem capo in Ansehung der guten recommendationen. Vielleicht wirdt auch jemandt noch vor der Reise etwa H. Deutz oder H. Munck etwas vorgeschoßen haben, weil sie aus meinen Briefe ersehen, daß der Wechsel ehestens solle folgen, auch die Instrumenta, welche hieher zu schicken, biß dahin zum Unterpfand bleiben können. Ich hoffe nun noch vor der Abreise mehre Nachricht zu bekommen, (1) wie es mit Ubersendung der Instrumente abgeredet sey (2) mit wem die correspondence künfftig zu unterhalten, daß die Überschickung [Lücke, Beschädigung] geschehe (3) die Determinierung der Sterne, welche bey der observatio[ne] Veneris künfftig in beyden orten zu beobachten, solte es ja nicht können determiniret werden, so wirdt nur auf die bekandten Achtung zu geben seyn, wie solches das beygelegt[e] blat meldet, welches von Berlin auf Veranlaßung der gantzen Societät geschicket worden, wie H. Hofmann[6] dorten berichtet, und habe ich es deßwegen noch nachgesendet (4) ob die resolutio bey der ostindischen compagnie noch fest gestellet bleibet, daß jemandt künfftig zu Erlernung der observationen unterhalten werde, welcher dieselben continuiret undt mit unß weiter communicirte, wan es auch allenfalß nun einer wäre, der nur schreiben kan, wirdt er unterwegens auf der Reise die Sternen kennen lernen, undt nach den puncten der Instruction angewiesen werden können, was er zu observiren undt zu annotiren, auch zu communiciren hat. An diesem punct ist fast das meiste gelegen, undt will daher selbigen angelegentlich recommendiren. Meinen vorhin gethanen Wundtsch zu guter Reise undt die in dem letzten von 8 Dec; gethane Versicherung wiederhohle ich abermahlen undt werden wir deßelben in unserm gebet undt andrer nötigen Vorsorge nicht vergeßen, im übrigen verbleibendt

Monsieur,
Vôtre tres affectionné a vous servir
BFdeKrosick

[PS am unteren Seitenrand, schwer lesbar]
Die Stellae ex Hevelio, welche neulichst erhalten, sollen zwar alhir auch in Acht genommen werden, jedoch wirdt durch so viel [Beschädigung] auf diejenigen zu sehen seyn, welche in der Instruction benennet, damit es zugleich geschehe, es seyen aber die übersandten denen vorigen in Instructione beygefüget.

[Ein zweites PS am oberen Seitenrand ist nur fragmentarisch erhalten]
[...]comet[?] [...] wird absonderlich auf deßelben (1) cursum (2) parallaxin [...] zu den andern (3) distan[...] fixis fleißig Acht zu geben sein, welches die Instruction besch[...].


Fussnoten

  1. Der Rand, an dem das Datum steht ist beschädigt. Das Datum erschließt sich jedoch aus Kolbs Antwort vom 13.03.1705.
  2. Diese beiden Briefe sind nicht überliefert.
  3. Dieses Schreiben Krosigks datiert auf den 06.12.1794, nicht auf den 08.12.1704.
  4. Zu Georg Munch siehe die Anmerkung im Brief vom 06.12.1704.
  5. Zu Daniel Deutz siehe die Anmerkung im Brief vom 00.05.1704.
  6. Zu Johann Heinrich Hoffmann (1669-1716) siehe die Anmerkung im Brief vom 23.09.1700.


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