Briefwechsel Johann Michael Franz


Kurzinformation zum Brief  
Autor Franz, Johann Michael (1700-1761)
Empfänger  
Ort Nürnberg
Datum 25. September 1754
Signatur Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 5756, Bl. 58r-61r
Transkription Hans Gaab, Fürth


Vorschläge zum Etablissement des Instituti Cosmographici,
was es ist, und wie es in Göttingen zu veranstalten,
ertheilt von Johann Michael Franz, N.o R u Hr Kr. G.
Nürnberg den 25. 7br 1754

1)

Es hat schon Doct. Hauber[1] A. 1730. Vorschläge von einer Geographischen Societaet durch den Druk bekandt gemacht;[2] weil aber dazumal keine tüchtigen Männer darzu vorhanden waarn, so ist es bey den blosen Vorschlägen, die ohne dem gar unvolständig gewesen, geblieben. Nachher habe ich und der Wittenbergische Prof. Matheseos, Mattias Hasius[3] seel. solche besser angegeben und ausgearbeitet, hierzu kamen zwey tüchtige Mathematici, Hl Lowiz anfangs und bald darauf Herr Mayr, jeziger Professor Göttingensis, davon jener die Weltkugeln - dieser die ☽ Kugel-Zeichnung unternommen, alle samt aber haben wir zugleich auch Landkarten nach einer verbesserten Projection gezeichnet, wie der so genannte Gesellschafts Atlas,[4] der dem König in Preussen dedicirt worden, mit mehrern ausweiset. Ich in specie arbeite an der Geographia politica, wovon ich die principia, wie die geographischen Bücher gründlich zu verabfassen sind, deutlich auseinander gesezt. In der mathem. und politischen Geographie haben wir wichtige Verbesserungen vor, so wie in beygehenden Convolut der Avertissements,[5] so wir Acta Societatis Cosmographicae nennen, weitläuftig zu ersehen. Noch über dießes giebt es bey uns besondere Ausarbeitungen, die wir unter dem Namen der Kosmographischen Nachrichten und Sammlungen ausgeben, wovon einstweilen erst ein Tomus zur Probe erschienen,[6] und wovon gleichfals ein Exemplar hier vor Augen gelegt wird. Dieses Buch sind wir jährlich fortzusetzen gesonnen, so bald das Institutum Cosmographicum einen neuen Wohnsiz den wir bis daher unter einem grossen Monarchen suchen, bekomme.

2)

Dieses Institutum Cosmographicum, wovon sich die Kosmographische Gesellschaft nennet, hat mit der Homannischen Officin, ob es schon darauß den ersten Ursprung genommen, keine Connexion; vielmehr weil in dieser Homännischen Handlung viele Jahr grosse Uneinigkeit regiert, u. man da auf die Verbesserung der Geographie nichts mehr wenden will,[7] bin ich genöthiget, das gelehrte Departement, so neben dem Kunst Departement das Wesen dieser Officin ausmacht, heraus zu ziehen und mit dem Instituto Cosmographici zu verbinden. Diesem zu folge sollen die neuen Karten Atlantes, und andere Werke, die sonst in der homannischen Officin hätten ausgearbeitet werden sollen, unter meiner Direction u. Verlagskosten

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bey dem Instituto Cosmographico ihre Ausfertigung bekommen, und zw. unter dem neuen Namen Laboratorii Cosmographico-Mechanici. Ich beziehe mich hiebey auf die von mir gemachte Auszüge des Kosmographischen Werks, die ich dem Schreiben an Hl. Hofrath Scheid[8] dd 31 August beygeschlossen habe.

3)

Dieses Institutum Cosmographicum schickt sich nun nirgend besser hier als wo das Lowizische und Mayerische Welt- und Mondskugel Laboratorium etabliert wird. Und das wäre nun Göttingen, nachdem der Hl Prof. Lowiz das Glück haben soll, dahin versezt zu werden. Auf diese Art ist es ein volständig geographisch Departement, und eben dasjenige, was man schon lange in Berlin bey dasiger Academie wie auch bey der Academie zu Petersburg zu errichten bedacht gewesen, worzu sie aber niemalen die rechten Männer aufzusuchen so glücklich gewesen. Dieses Institutum Cosmographico kan nun ein Theil der Königlichen Societaet der Wissensch. zu Göttingen seyn und derselben incorporirt werden, oder es kan auch für sich, so uns fast lieber, unter dem Namen des Laboratorii Cosmographico-Mechanici oder der Kosmographischen Gesellschaft seyn und bleiben. Doch es mag von Einer hohen Königlichen Lands Regierung, dies oder jenes beliebet werden; so wird es uns gleichgütig seyn, nur allein wird vorbehalten, unsere Acta Cosmographica nicht in die Commentarios Societ Scient. einrüken zu dürfen, worin sie ohnedem zu weitläuftig sind, sondern daß uns gnädigst erlaubet werde, unsere eigene Commentarios zu führen, welches eben die Fortsezung des obigen Buchs genannt Kosmographische Nachrichten und Sammlungen, seyn wird.

4)

Gleichwie ich nun beym Instituto Cosmographico der Haupt Collaborator und in Absicht der auszufertigenden Werke der alleinige Verleger, hingegen beym Weltkugel Laboratorio mit denen Hl Professoribus Mayer u Lowiz der Mitverleger bin; also habe ich zur Außfertigung der Werke einen Assistenten, welches ist Ludwig Friedrich Andr. Yelin,[9] studiosum matheseos, der so wohl hier als besonders in Göttingen 3 Jahre lang bey Hl Pr Mayer die Mathematic studirt hat, u. den ich wegen seiner grossen Geschicklichkeit im Zeichnen treflich gebrauchen kan. Dieser soll mithelfen so wohl bey denen vorhabenden neuen Mappirungen, alß auch bey Verfertigung der gemeinschaftlichen Weltkugel mit zur Hand seyn, nicht weniger die Mayerische ☽ Kugeln ausfertigen, übrigens aber auf meine Kosten in Göttingen verbleiben. Zu Errichtung dieser neuen geographischen Officin sollen die Revenues der

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Weltkugeln nach und nach angewendet, zum Stich aber die Kupferstecher der Homannischen Officin employet werden, doch dergestallt daß man diese Künstler in Nürnberg lässet, wo sie die Arbeiten wohlfeiler liefern können, alß wann man sie mit nach Göttingen versezet, einen einigen und zwar den besten darunter ausgenommen, den Hl Pr. Lowiz auf Kosten des Kugel Laboratorii mitzunehmen entschlossen.

5)

Diese Anrichtung kan ich nach und nach verrichten, hauptsächlich aber so dann wann das Kugel Laboratorium in seiner Blüthe ist, zur völligen Consistenz bringen. Mit demjenigen Zeitpunkt also, da ich nach Göttingen komme wird die Homannische Officin in Absicht der Fortsezung neuer Sache geschlossen und dort unter allerhöchsten Königlichen Schuz nach einer neuen Theorie das ist nach den Principiis Societatis Cosmographico-Mechanici Göttingensis continuirt. Und bis hieher gehet der ganz Kurze begriff, den ich hier von dem Instituto Cosmographico ertheilen sollen. Auf welchen Fuß auch der ehemal G. Feldm. Gr. v. Schmettau[10] die Anrichtung des geographischen Departements bey der Berliner Academie durch aus angerichtet wissen wollen.

6)

Der Nuzen und Gebrauch dieses geographischen Departements kan in Absicht der Hanoverischen Lande vielfach seyn. Beliebet es einem Hohen Ministerio, dieses Institutum Cosmographicum der Societaet der Wissenschaften zu incorporiren, so ist kein Zweifel, daß solche vor allen anderen Academien der Wissenschaft damit brilliren kan. Zumassen dergleichen Anrichtung in Forma nirgend, wohl aber hier u. da ein Schatten davon zu finden. Soll aber das Institutum Cosmographico vor sich bleiben, so kan es sich durch sich selbst einen grossen Ruf behaupten und also den rebus[11] Göttingensibus förderlich seyn, ohne daß dem höchsten Landes Herrn u. Monarchen viele sonderliche Unkosten verursachet werden. Ferner sind wir im Stande brave Leuthe herzuziehen, die man in Zeichnung, Mechanicis, in practischen Landsmessungen gebrauchen kan. Auf welche Art wie auch in Architectonicis obgedachten Stud. Yelin zu Zeiten, und zumal nach völlig verfertigten Weltkugeln sich employen zu lassen fähig ist.

7)

In specie bin ich erbietig, auch in etwas der Universitaet zu Gefallen zu leben, und alle Jahr einmal über die politische Geographie ein Collegium zu halten, und mich zu dem Ende als einen Professor declariren zu lassen. Da ich eine gewaltig grosse Sammlung von den Landkarten und Atlassen aller u. jeder Geographorum, so ich beym Instituto Cosmographico nöthig habe, mitbringe, so kan ich eher als ein

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andrer im Stande seyn, die academische Jugend in die Kentnis und Gebrauch der Landkarten hinein zu führen. Doch wollte ich mir dieses lieber zu einem Amusement als ordentliche Schuldigkeit aufbürden lassen, maassen ich lieber size, studire und schreibe, als andere lehren.

8)

Wann über kurz oder lang bei einer hohen Lands Regierung für nöthig befunden wird, eine Generalkarte von Chur- u. Herzoglich braunschweigischen Länder stechen zu lassen, so darf doch dieselbe sich nicht damit auser lands an die Homännische u. andere Officinen u. Kupferstecher sich wenden, denn in Zukunft kan alles dergleichen bey dem Laboratorio Cosmographico-Mechanico Göttingensi geschehen. Eine von den allerersten Mappirungs Arbeiten könnte eine Postlandkarte[12] für alle Hanov. u. Braunschweigischen Staaten oder vielmehr für den ganzen Niedersächsichen Kreyß seyn, welcherley Karte auch der vorige König in Polen über den Obersächsischen Kr.[13] zum grossen Nuzen und Bequemlichkeit des Publici verfertigen lassen. Will man die Landstädte in Grund legen, Prospecte von Gegenden u. andern Sachen machen lassen, so ist obgedachter Stud. Yelin trefl. zu gebrauchen. Hl. Pr. Mayer hat verschiedene eigen gemachte Zeichnungen neuerer Karten, so auch hat Hl Pr. Lowiz curieuse Mappirungen unter Handen; was nun diese Männer und andere neues verfertigen, das kan zugleich unter ihrem und meinem Verlag in dem Laborat. Cosm. Göttingensi seine Ausfertigung bekommen. &c. &c.

9)

Weil man beym Instituto Cosmographico stets sich mit der Geographie beschäfftiget, und solche Bücher ohne Unterlaß lieset, so ist am füglichsten, daß wir uns auflegen lassen, in die Göttingesche gelehrte Nachrichten[14] alle und jede recensionem der Bücher, so geographisch sind, hinein zu verfertigen.

10)

Soll ich nun alles obige anrichten und dirigiren, so ist nöthig selbst und auf beständig gegenwärtig zu seyn. Wann ich mich durch die öfftern Zumuthungen hätte bewegen lassen, bey der Acad. der Wiss. zu Petersburg oder zu Berlin dergleichen An- und Einrichtung eines geographischen Departements zu veranstalten, u. zugleich einen von beyden Mathematicis oder Angebern der Weltkugel- und ☽ Kugel Laboratorii mit dahin zu persuadiren, so bin ich mittelst der in Handen habenden Briefschaften überzeugt, daß ich neben

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einer stattlichen Recompense auch eine jährliche Pension von 1000 Rthl. hätte haben können. Um so mehr lebe ich der Hofnung, eine Königlich Höchste Lands Regierung werde mir eine Pension von 600 Rthl. nebst dem Hofrathspredicat um so williger gnädig accordiren, alß ich zu den Verlags Sachen nicht das mindeste, diese Pension also nur in Absicht des Instituti Cosmographici, so die Cultur und Wissenschaft angehet, verlange, hingegen die Pension von 2 oder 300 Rthl, deren ich in seitherigen Briefschaften an Hl Hofr. Scheid gedacht, nur auf den Ort Nürnberg u. also auf außwerts gemeint gewesen. Ich bin hiernächst in meinem Gewissen überzeugt, daß ich recht patriotisch gehandelt habe, dadurch daß ich diese zwey trefl. Mathematicos recommendiert habe, die erst künftig auf der Göttinger Unversitaet ganz gewiß zu grosser Zierde u. Ruhm gereichen werden. Da auch diese zwey Männer die besten und fürnehmsten Mitglieder bey dem System der Kosmographischen Gesellschaft gewesen, so bin ich eben jezo mehr als jemalen gewillet, geschiehet auch selbst auf dieser zwey Männer Einrathen, das kosmographische Institut vollend mitziehen zu lassen, u. ich preise die göttliche Führung, die uns zum Siz die gesegneten Hanoverischen Lande zu restieren scheint.

11)

Nachdeme ich als ein ehrlicher Mann versichern kan, daß der studiosus Yelin nebst der Assistenz, die er dem Weltkugel Laboratorio und dem Instituto Cosmographico leistet, tüchtig seye, auch sich tüchtig mehr und mehr machen werde, dem Lande seiner Zeit in architectonischen und andern Geschäfften eine nützlichen Mann abzugeben, so unterstehe ich mich, einstweilen zu seiner Aufmunterung ein bloses Praedicat eines Königlichen Bau-Comissarii oder Inspector für ihn unterthänigst anzubegehren. Da meine Pension von 600 Rthl. in Göttingen nicht erklöklich, sondern mich dabey auf die Revenue der Homannischen Officin verlasse, dabey aber doch obgedachten studiosum unterhalten muß, so dienete die Licenz Freyheit zu meine Soulagement[15] und zugleich zur Anspornung, zum Dienst und Ehre Göttinges alles aufzuopfern. Jedoch der gnädigen Disposition eines erleuchteten Hohen Ministerii alles anheim gestellt.

12)

Da man Anfangs, alß noch Hl Prof. Mayer bey mir war, in Wien das Privilegium einer Kosmographischen Academie, hernach bald drauf für eine Lotterie[16] per fundo erigendo ausgewürket, aber bis daher

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mit Fleiß nicht ausgelöset hat, und nun durch den Transport oder Versezung des Instituti Cosmographici das ganze Wiener Gesuch als unnütz wegfällt, indem Nürnberg schlechterdings nicht mehr der Ort des Etablissements seyn soll, ich demnach alle meine gelehrte Correspondenz, so ich mit membris honorariis u. mit vielen andern in u. auser Deutschland führe, alle nach dem neuen Orte des Aufenthalts nach Göttingen richte, mittelst welcher Correspondenz ich alle mögliche Nachrichten und Subsidien[17] sammle, so wird der Kosmographische Merkur, ein Buch, so wir in Göttingen anzufangen gesonnen, die Würkung der geographischen Correspondenz für Europa genugsam an Tag legen, und seiner Zeit wird man dem Hohen Ministerio zur Überlegung geben, ob nicht die Lotterie auf den Fuß wie sie dem Staatsgeographus beygedrukt ist, u. so man in Wien beym Reichs Hofe für ein sehr practisches Mittel per fundo erigendo erkläret; lieber jezt in Hanoverischen Landen zur Erweitertung des Instituti Cosmographici veranstaltet werden dürfe.

13)

Ubrigens gelobe ich ewige Treue und Beständigkeit, und wird mich keine auswärtige Lokung niemalen den geringsten Gedanken zu einer Veränderung erweken können. Auch ist das Interesse der beyden Hl Professoren so mit mir verknüpft, daß wohl keiner mehr ohne den anderen eine Veränderung zu treffen verlangen wird. Angesehen beyde mit dem Kugel Laboratorio meine Mitverleger sind, u. da unsere Projecten dafür gehen, den Verlag bey dem Laboratorio Comsographio-Mechanico immer weiter aus zubreiten, u. zu vermehren, so wird das Band von uns dreyen immer unauflößlicher, zu welch guten Vernehmen und steter Fortdaurung desselben an einerley Ort und Wohnsiz ich je und allewege und bis an mein Ende aller Geistes- und Lebenskräffte anzuwenden mich treu ergebenst befleissigen werde.

14)

Gleichwie der Profess. Lowiz auf das eylfertigste von hier weg zu gehen gedenkt, um damit Er je eher je lieber zu seiner beständigen Einrichtung des Kugel Laboratorii gelange; also ist mein mit Gott gemachter Vorsaz, bis gleich nach Ostern nach-

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zuziehen, und so dann meinen obigen Assistenten, mitzunehmen Und auf diese Art wären so dann die Capi[18] der Kosmographischen Gesellschaft an einem Orte wieder beysammen u. die zwey Professores Mayer und Lowiz können dem Instituto Cosmographico mit Rath u. That beystehen, ohne daß ihrem ordentlichen Amt Abbruch geschiehet, Herr Pr. Büsching[19] desgleichen, so wie unter uns bereits die Abrede geschehen.


Fußnoten

  1. Eberhard David Hauber (1695-1765) war ein württembergischer Pfarrer, der sich auch als Kartenhistoriker einen guten Namen machte. Zu ihm siehe auch: Büsching, Anton Friedrich: Beyträge zu der Lebensgeschichte denkwürdiger Personen, insonderheit gelehrter Männer. Band 3. Halle: Curt 1785, S. 161-262.
  2. Gedanken und Vorschläge, Wie die von unterschiedenen Authoren unternommene Historie der Geographie, Wie auch die von ihm vorgeschlagene Geographische Societät noch am füglichsten zu Stande gebracht werden möchte. Wolfenbüttel: Johann Christoph Meißner 1730
  3. Johann Matthias Hase (1684-1742) war seit 1720 Professor für Mathematik in Wittenberg. Bis zu seinem Tod war er einer der wichtigsten Mitarbeiter in der Homannschen Landkartenofficin.
  4. Gesellschaffts-Atlas: oder allgemeine und besondere Landkarten nach den Gründen der Weltbeschreibung / von den Mitgliedern der Geographischen Gesellschafft verzeichnet. Mit einer Vorrede von dem entwurf der Geographischen Academie. Gedruckt von Johann Joseph Fleischmann. Nürnberg: Homannsche Erben 1748
  5. Z. B. das Avertissement Touchant La Publication D'Un Grand Atlas De Cartes Geographiques De Toute L'Allemagne, Dressé Par Les Heritiers Du Feu Geographe Homann A Nurnberg. 1754. Vgl. Universitätsarchiv Göttingen: Kur. 5746, Bl. 44-48.
  6. Kosmographische Nachrichten und Sammlungen auf das Jahr 1748: zum Wachsthume der Weltbeschreibungswissenschaft von den Mitgliedern der kosmographischen Gesellschaft zusammengetragen. Wien: Johann Paul Kraus; Nürnberg: Homannische Erben. Druck: Johann Joseph Fleischmann 1750
  7. Johann Christoph Homann (1703-1730), der Sohn von Johann Baptist Homann (1664-1724), der das Landkartenofficin gegründet hatte, starb sehr jung 1730. Er vererbte die Officin an Franz und an Johann Georg Ebersperger (1695-1760). Zwischen den beiden kam es aber zum Streit, da Franz große Summen in die Verbesserung der Landkarten investierte.
  8. Christian Ludwig Scheidt (1709-1761) war seit 1748 Hofrat und Bibliothekar in Hannover.
  9. Gemeint ist hier nicht Ludwig Friedrich Andreas Yelin, sondern Johann Andreas Friedrich Yelin (1722-1781), der für Tobias Mayer dessen Karte Iter Mayerianum ad Musas Goettingeses Norimberga A. 1751 factum: Atlantis itinerarii primum specimen; des Reise-Atlas erstes Blatt, in welchem die Landstrasse von Nurnberg nach Goettingen verzeichnet ist gestochen hat. Im Göttinger Stadtarchiv (Stabu Nr. 178) findet sich ein Eintrag Yelins im Stammbuch von Adam Levin Knochenhauer, wonach Yelin aus Wiedersbach bei Ansbach stammt. Franz heiratete 1740 Juliana Sophia Maria Yelin aus Wiedersbach, Johann Andreas Friedrich war ihr Bruder. Er war am 14. Dezember 1722 geboren worden (Taufbuch Leutershausen-Wiedersbach 1685-1749, S. 67).
  10. Samuel Graf von Schmettau (1684-1751) war seit 1741 preußischer Generalfeldmarschall. Als Kurator erwarb er sich auch Verdienste um die Berliner Akademie der Wissenschaften.
  11. rebus (lat.): Angelegenheit.
  12. Bereits in Göttingen brachte Franz 1755 die folgende Schrift heraus:
    De Abbreviandis Postarum Cursibus. Göttingen: Schultze 1755.
  13. 1734 brachten Homanns Erben eine Karte von Obersachsen heraus:
    Circuli supe Saxoniae Pars Meridionalis sive Ducatus, Electoratus et Principatus Ducum Saxoniae ex Zolmannianis et Zürnerianis subsidijs designata et edita. Per Homannianos Herdes A. M D CC XXX IV.
    Friedrich Zollmann (1690-1762) war ein in Weimar lebender Archivar, Historiker und Kartograf.
    Adam Friedrich Zürner (1679-1742) war ein in Dresden lebender Pfarrer und Geograph.
  14. Die Göttingische gelehrte Nachrichten erschienen nur von 1743 bis 1745. Gemeint sind hier wohl die ab 1753 erscheinenden Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen.
  15. Soulagement (franz.): Linderung.
  16. Die kosmographische Lotterie: was diese seye und was die Deutsche Nation für Bewegungsgründe habe, derselben förderlich zu seyn; Auf Gutbefinden der kosmographischen Gesellschaft in Vorschlag gebracht Von derselben dirigirenden Mitgliedern in Nürnberg. [S.l.] 1753.
  17. Subsidien sind Unterstützungsleistungen, die einen bestimmten Zweck erfüllen.
  18. Capi: Köpfe, führende Mitglieder.
  19. Anton Friedrich Büsching (1724-1893) war seit 1754 Professor für Philosophie in Göttingen, ging aber 1760 als Geistlicher nach St. Petersburg. Er hat große Verdienste bei der wissenschaftlichen Fundierung der Erdbeschreibung.